USA Pazifikkueste


Bei der Wiedereinreise in die USA lernten wir dass unser I-94 durch den Kanada Aufenthalt nicht unterbrochen wurde. Unser 6 Monats Visum lief wie gehabt weiter. Einzig der Iveco wurde wieder kontrolliert auf Frischfleisch, Obst und Gemüse.


Die erste Nacht verbrachten wir im Birch Bay Statepark, nett gelegen in einer grossen Bucht mit Sandstrand aber leider war der Pazifik zu kalt zum Baden. Wieder mussten wir vorbuchen. Im September herrscht hier überall Hochsaison und das gestaltete die Suche nach Übernachtungsplaetzen etwas schwierig. 


Wir sind keine grossen Stadtfans also schwenkten wir vom Highway zum Fährhafen in Couperville von wo wir per Schiff auf die Olympic Halbinsel übersetzten. Das Wetter war wie so oft in der Küstenregion kalt und nebelig, zu sehen war nichts nur die Nebelhörner der Schiffe dröhnten durch die graue Wolkenwand. 


Nach einer Stunde blinzelte endlich etwas Sonne durch und wir landeten in Port Townsend. 


Ein idyllischer Fischerort mit Häusern im viktorianischen Stil. Es schien ein beliebter Ausflugsort zu sein denn wir fanden nur schwer einen Parkplatz. Wir schlenderten entlang schmucker Läden und auf Meeresfrüchte spezialisierte Restaurants durch den Hafen. Austern, Garnelen, Krabben von bester Qualität konnten uns nicht reizen wir hielten uns mehr an Fish und Chips. 


Die Olympic Halbinsel ist ein abgelegener Ort zum Reisen und Wohnen. Die Einnahmequellen neben dem Tourismus sind beschränkt auf Holzwirtschaft und Fischereiprodukte entsprechend ärmlich wirkten auch die Siedlungen. Wir durchquerten Indianer Reservate die uns sympathisch waren weil es immer ein Casino gab wo wir günstig und ruhig am Parkplatz übernachten konnten. 


Um die wirtschaftliche Situation der Native American Bevölkerung zu stärken betreiben fast alle Reservate auf ihrem souverän verwalteten Land Glücksspiel Einrichtungen und schaffen damit nicht nur Arbeitsplätze sondern generieren Einkünfte für Infrastrukturprojekte und Verbesserung der Lebensbedingungen dieser bis heute ärmsten Minderheit der USA.


Auf der Westseite der Halbinsel angekommen erreichten wir nach einigen Tagen endlich unser eigentliches Ziel, den Olympic Nationalpark. Die kleine Zufahrtsstrasse war marode aber die Landschaft entschådigte. 


Es empfing uns ein Berg Regenwald mit riesigen Urwaldbäumen überzogen mit Flechten und Farnen wie in einem Mårchenwald.  Nur wenige Kilometer ausserhalb des Parks fanden wir auch einen netten freien Stellplatz.


Danach ging es weiter Richtung Süden immer der Küste folgend.

Wir passierten schmucke Orte mit Villensiedlungen und stylischen Restaurants, Strände mit markanten Felsformationen, bestaunten bizarre Klippen der Steilküste und die Wucht der Pazifikwellen. 


Freies Übernachten gab es hier nicht aber dafür jede Menge State Parks die Tagesausflüglern und Campern Zugang zu herrlichen unberührten Strandabschnitten ermöglichen und zugleich als Naturschutzgebiete weite Teile der Küste vor dem Ausverkauf an private Immobilienentwickler schützen. 


Etwas nervig und zudem gefährlich fanden wir die vielen Holzlaster die uns überholten. Alle hatten es eilig denn Fahrer werden nach Fuhre und nicht wie bei uns üblich nach Arbeitszeit bezahlt.


Leider entwickelte Alfred mehr und mehr Zahnschmerzen. In Pacific City fanden wir nach schwieriger Suche zum Glück einen Zahnarzt der auch Durchreisende behandelte und zeitnahe Termine vergab. 

Zwei Tage später konnten wir bereits wieder weiter.


Das Wetter war weiterhin rau wie das Meer. Die Gischt des Pazifiks hüllte die Gegend in einen ständigen Salz Nebelschleier. 

Oft zeigte sich diese grossartige Landschaft erst nachmittags in ihrer vollen Pracht.


Unsere letzten Tage verbrachten wir im Sand Beach State Park. Der befand sich in einem Küstendünenfeld, einer Spielwiese für ATV Fahrer. 

Bei Newport endete unsere Pazifiktour und wir bogen wieder Richtung Inland ab. Das Klima am Pazifik war uns dann doch zu feucht und kalt, es zog uns wieder in die Wüste.