Der Grenzposten versetzte uns für einen kurzen Moment in einen Kulturschock. Die desolaten Häuser, die kaputte Strasse, schrottreife Autos und der viele Müll, alles erschien uns extrem wild.
Auf unserer Fahrt, die übrigens drei Tage dauerte passierten wir sicherlich mindestens zehn Checkpoints entweder vom Militär oder der Polizei. Es zahlte sich aus dass wir uns im Vorfeld mit genügend Passkopien eingedeckt hatten denn jeder wollte einen „Fiche“. Einige wenige fragten auch noch nach einem „Cadeau“ also Geschenk was wir freundlich verneinten aber grundsätzlich begegnete uns die Exekutive nett und korrekt.
In Chami der einzigen Stadt auf der Strecke kauften wir eine Sim Karte für das Handy.
Ein unbürokratischer Akt, zahlen und Gutscheine zum
Aufladen besorgen, schon funktioniert es. Erst später bemerkten wir das
Mauritel die Hotspot Funktion nicht unterstützte und wir somit unsere Computer
nicht mit Internet verwenden konnten. Nachträglich gesehen kein echtes Problem
denn Internetzugang gab es sowieso nur in richtig grossen Städten, oft war
nicht einmal Telefonempfang verfügbar.
Nachdem wir uns langsam durch den chaotischen
Stadtverkehr Nouakchotts geschlängelt hatten ging es für uns weiter nach Rosso.
Die wuselige Stadt liegt am Ufer des Senegal Flusses der gleichzeitig auch die
Grenze beider Staaten markiert.
In dieser Zone ist man in Schwarzafrika angekommen. Wir unternahmen einen ausgedehnten Bummel durch den farbenfrohen quirligen Markt und kauften uns durch das für mauretanische Verhältnisse aussergewöhnlich vielfältige Angebot an Obst und Gemüse.
Normalerweise beschränkte sich die Auswahl auf Zwiebel, runzelige Erdäpfel und mit Glück einigen halbwegs intakten Paradeisern. Das Beste war jedoch das mauretanische Brot, das gab es immer und überall frisch und knusprig sofern man die knirschenden Sandkörner zwischen den Zähnen in Kauf nahm.Unser nächstes Routenziel war Atar, eine etwa 1000
Kilometer über teils katastrophale Strassen entfernte Oase im Nordosten. Gut
das wir zu diesem Zeitpunkt noch nicht wussten was uns erwartete.