Zurück in Peru - 2. Versuch

 


Es ist unsere zweite Reise ins Land seit Beginn der Pandemie. 
Im Februar 2020 hatten wir den Unimog in der Nähe von Lima abgestellt mit dem Plan nach zehn Wochen zurückzukommen und weiterzureisen. Dann kam Covid. Peru schloss seine Grenzen und nichts ging mehr. 


Das Zolldokument für den temporären Fahrzeug Import wurde vom peruanischen Zoll, SUNAT genannt, ausgesetzt. Das Procedere dafür konnten wir jeweils problemlos per Email Kommunikation erledigen, insgesamt dreimal mussten wir die Aussetzung seither verlängern. 


 Erst im Frühling diesen Jahres durften endlich wieder Ausländer aus bestimmten Ländern nach Peru einreisen. Europäer bzw. europäische Fluglinien waren jedoch weiterhin ausgeschlossen. Die EU galt zum damaligen Zeitpunkt für Peru als Hochrisikogebiet, als Brutstätte der Delta Variante. 



Wir lösten dieses Problem indem wir einen längeren Zwischenstopp in Mexiko einlegten. Mit einem zusätzlichen Antigen Test und einem ausgefüllten peruanischen Gesundheitsformular erfüllten wir schlussendlich die Einreisekriterien und landeten im Mai in Lima. 




 Wir wollten so schnell als möglich den Unimog abholen und per Schiff nach Europa zurück transportieren. Leider war dies im Nachhinein nicht so einfach wie wir dachten. 

 Kurz zusammengefasst: die Verschiffung mussten wir abblasen – über eine deutsche Agentur hatten wir uns bei der Linie Wallenius Willhelmsen eingebucht. Die Abwicklung war von Anfang an mühsam und unprofessionell und der Agent in Lima zudem absolut unflexibel. Es gab kein fixes Datum bzw. Schiff und das endgültige no go war die Übergabe einer Vollmacht sowie aller Fahrzeugschlüssel. 


Drei Wochen ausharren am Unimog Abstellplatz waren aber nicht umsonst investiert. Wir nutzten die Zeit für eine geplante Vorgelege Reparatur und erneuerten die Starterbatterien, freuten uns dass der Aufbau trocken und unversehrt war und der Motor beim ersten Versuch ansprang. Erst danach bemerkten wir dass die Druckluftanlage nicht mehr funktionierte und was folgte war eine langwierige Fehlersuche mit dem Resultat dass der Luftkompressor überholt werden musste. Als der Unimog endlich fahrbereit war mussten wir unverrichteter Dinge wieder abreisen. 



 Wie war es sonst im Land? Bis auf den Umstand dass jeder Maske, bzw. in Supermärkten oder in öffentlichen Einrichtungen sogar Doppelmaske oder Gesichtsschild tragen musste, merkten wir wenig Veränderung. Der dichte Verkehr, das geschäftige Treiben auf Märkten erschien uns unverändert. Viele Ämter oder Unternehmen hatten wie anderswo auf der Welt Homeoffice eingeführt und schützten sich und ihre Mitarbeiter durch Distanz. Nächtliche Ausgangssperren, Sonntagsfahrverbote, die Regierung versuchte mit verschiedensten Massnahmen die Pandemie einzudämmen. 



 Nach nun weiteren fünf Monaten sind wir wieder in Peru. Diesmal mit Direktflug aus Europa und PCR Test. Eigentlich hofften wir dass die Landgrenzen zwischenzeitlich geöffnet werden, eine Fehleinschätzung. Obwohl laut WHO bereits 46 % der Bevölkerung geimpft sind und mit Hilfe ausländischer Unterstützung eine umfassende Impfkampagne gestartet wurde hält Peru die Landgrenzen weiterhin geschlossen. 

 Noch sind wir zuversichtlich, vielleicht bringt der November Neues, wir werden sehen.