Wir flüchten. Wir haben endgültig keine Lust mehr auf überfüllte Campingplätze und überteuerte Preise. Nur kurz haben wir eine Durchquerung Botswanas überlegt aber schnell wieder verworfen, es ist Hochsaison und wir kennen das alles schon von früheren Reisen.
Piste durch den Chobe |
Sind die Federn schlechter geworden, haben die
Stossdämpfer nachgelassen, wir rätseln ob wir das immer schon hatten,
wahrscheinlich nicht - unser Conclusio.
Unimog und Wald verträgt sich nicht |
Es ist schon spät und ein Campingplatz muss her, die Community
Campsite Salambala sticht uns ins Auge. Wir unterstützen wieder die Bevölkerung
und sparen auch noch Geld gegenüber der teuren Privatlodge.
Salambala Campsite |
Der Wegweiser ist ordentlich, zuerst eine breite Piste,
dann eine schmale Piste und später eine zu kleine Piste. Wieder einmal kämpfen
wir mit der Höhe des Unimog Aufbaus. Die ersten tiefhängenden Bäume konnten wir
noch umfahren, doch dann wird der Busch dichter und die Äste endgültig zu
nieder. Wir brauchen die Säge. Einmal, zweimal dann endlich kommt uns schon
jemand von der Campsite entgegen und es wird mit vereinten Kräften der Weg für
uns fahrbar geschlägert.
Wir sind müde und abgekämpft nach dem anstrengenden
Fahrtag durch den Chobe, einem Grenzübertritt und dem Kampf mit den Bäumen, es
reicht.
Die Campsite ist aber sehr nett, man bereitet für uns
sofort heisses Wascher zum Duschen, eine alte leere Gasflasche dient dabei als
Boiler. Wir bleiben einen weiteren Tag bis wir uns zurück zur Strasse arbeiten,
wieder ist die Säge im Einsatz.
Dörfer im Caprivi |
Noch eine Schreckensmeldung sitzt uns in den Knochen –
eine Schraube an der Tankhalterung ist verloren und auf einer Seite hängt alles
nur noch an einer weiteren. Der Tank ist noch dazu fast voll – über 200 Liter
Diesel in einem lockeren Tank. Wir könnten es nur reparieren wenn wir den Sprit
ablassen aber das wollen wir vermeiden, wir müssen es bis ins 50 Kilometer
entfernte Katima Mullilo schaffen.
Es wird eine nervenaufreibende, vorsichtige Fahrt aber
irgendwann stehen wir in einer Truck and Tractor Repair Werkstätte. Es ist
Samstag aber der Inhaber, ein weisser Namibianer lässt uns trotzdem reinfahren.
nicht jeder kann sich ein Auto leisten |
Weil alles kompetent wirkt lassen wir auch gleich die
zwischendurch wieder gebrochene Halterung der Dieselfilter verstärken. Im
Zimbabwe war sie uns nämlich schon wieder abgerissen und jetzt ist die letzte Reservehalterung
montiert. Die muss halten.
Corpus Delicti |
Es stellt sich heraus dass die Leitung auf der
Dieselzuleitung anstatt der Rückleitung montiert war und das Verbindungsstück
im falschen Schlauch hängt. Wir entscheiden es ordnungsgemäss zu verlegen, aber
das wird ein Heldenspiel.
Community Camping |
Der Vorbesitzer hatte irgendwann den Originaltank gegen
einen grösseren Tank ausgewechselt und dabei wurde ordentlich gepfuscht. Na ja
typisch unser Unimog.
Obwohl die Rechnung gesalzen ist sind wir froh über das
Ergebnis. Erleichtert können wir weiter fahren.
Zur Abwechslung geht es zwei Tage in den Mudumu
Nationalpark. Er liegt gegenüber einiger der teuersten Lodges Botswanas direkt
am Chobe River. Der Eintrittspreis ist eine Wucht, nur Eur 10,-- und das Campen
ist frei.
Campsite Nr 3 - Mudumu NP |
Drei Nächte bleiben wir und unternehmen sogar eine
Buschwanderung. Ein bisschen mulmig ist uns dabei schon denn wir sehen frische
Elefantenspuren und eigentlich könnte es in der Umgebung auch Löwen geben.
Nichts passiert, wir haben überlebt.
Letchwe Antilopen im Sumpfland - Mudumu NP |
Zweihundert Kilometer weiter erreichen wir den Okavango
Fluss. Er entspringt in Angola und zieht sich über Namibia hinein nach Botswana
wo er im grössten Binnendelta der Welt einfach versiegt.
Roan Antilope |
Fischer mögen den Fluss besonders weswegen die Campsites
an seinen Ufern fast alle ausgebucht sind. Die Südafrikaner haben gerade
Schulferien und sind mit ihren Offroad Anhängern überall unterwegs.
50 Jahre Unabhängigkeit - vereint und stolz |
Bus Station in Botswana |
zwischen Mohembo Border und Nokaneng |
Fachsimpeln beim Lagerfeuer |