Uns bleibt fast das Herz stehen. Ein mächtiger Elefanten
Bulle umkreist seit Minuten den Unimog. Wir sind wohl diesmal etwas zu nahe an
ihn herangerollt.
Den Motor haben wir sofort abgestellt denn Elefanten sind
sehr lärmempfindlich. Trotz ihrer Masse bewegen sie sich selbst beinahe
lautlos.
Herden mit Mutter und Jungtieren |
Wir wollen es nicht darauf ankommen lassen und als er
Richtung Heck marschiert starten wir und geben Gas.
typisch Kruger NP - Stau |
Diese Begegnung ereilte uns direkt auf der
Asphaltstrasse. Der Kruger NP ist der einzige Park in Afrika wo man auch mit
normalen Pkw’s Safari machen kann. Als eines der grössten Naturschutz
Gebiete weltweit beherbergt er alle Big
Five - Löwe, Leopard, Elefant, Büffel und Nashorn.
Schon vor hundert Jahren besann man sich auf Tierschutz und etablierte stückeweise entlang der Grenze zu Mozambik den ersten Nationalpark Südafrikas.
Obwohl heute komplett eingezäunt, ist Wildnis Feeling garantiert. Mit fast einen Viertel der Fläche Österreichs ist er alles andere als ein Zoo.
Schon vor hundert Jahren besann man sich auf Tierschutz und etablierte stückeweise entlang der Grenze zu Mozambik den ersten Nationalpark Südafrikas.
Obwohl heute komplett eingezäunt, ist Wildnis Feeling garantiert. Mit fast einen Viertel der Fläche Österreichs ist er alles andere als ein Zoo.
Letaba River |
Seit fünf Stunden sind wir nun unterwegs und bis auf die
aufregende Elefanten Sichtung bekamen wir nur wenige Antilopen zu Gesicht. Ein
Grund dafür ist der Zeitpunkt unserer Park Tour. Die Regenzeit geht langsam zu
Ende und der Busch steht in voller Blüte. Hohes Gras und grünes Blattwerk
verschlucken auch die grössten Kreaturen.
Dickicht mit Löwin |
Zwar besteht der Park zu einem überwiegenden Teil aus Mopane Buschwald doch finden sich beim Crocodile Bridge Camp und beim Lower Sabie Camp auch offene Baum Savannen. Wir wechseln deshalb alle paar Tage die Campsite um uns so viele verschiedene Eco Zonen wie möglich anzusehen. Die Camping Infrastruktur ist hervorragend und so eignet er sich besonders für
Selbstfahrer.
Alle Camps verfügen über ein Restaurant, Tankstelle und Shop, das Wasser aus den Leitungen hat Trinkwasser Qualität, für Camper gibt es Strom, Küchen und sogar Waschmaschinen.
Bateleur Eagle - wir kennen nur die englischen Tiernamen |
Nicht ganz so stylish empfinden wir den Zaun rund herum aber dafür muss man nicht
überlegen ob vielleicht hinter dem Auto gerade ein Löwe vorbeiläuft, und beim
abendlichen Grillfeuer Hyänen zu beobachten die direkt am Zaun entlang patroullieren ist ja auch nicht schlecht.
Satara Camp |
Morgens heisst es früh raus. Pünktlich um 5,30 Uhr
beginnen wir die Pirschfahrt. Um diese Zeit sind die nachtaktiven
Tiere gerade noch unterwegs und die tagaktiven Räuber nutzen die kühle Morgenluft für die
Jagd.
Im Camp herrscht rege Betriebsamkeit und bei der Ausfahrt ist man selten allein. Der anfängliche Verkehr löst sich aber schnell auf, jeder biegt in eine
andere Richtung ab und es gibt auch noch eine ganze Menge Pisten die man
befahren kann.
Wild Dogs |
Wir halten Ausschau nach Löwen als plötzlich vor uns zwei
Autos anhalten. Direkt auf der Piste tummelt sich eine Gruppe Wild Dogs. Es
sind fast zwanzig Tiere und sie kommen genau in unsere Richtung. Wir können es
kaum fassen. Endlich. Nach so vielen Safari Tagen in ganz Afrika sehen wir
diese raren bedrohten Tiere erstmalig aus unmittelbarer Nähe neben dem
Auto. Wir sind total aufgeregt, filmen, fotografieren was das Zeug hergibt und
dann, nach vielleicht fünf Minuten
verschwindet die Gruppe wieder hinter grünen Büschen.
Kudu Bock |
Ein erfahrener Safari Guide sagte uns mal – Die Tiere
finden dich und nicht du die Tiere – wie wahr. Das Glück zur richtigen Zeit am
richtigen Ort zu sein, das ist das Geheimnis.
Ab diesem Zeitpunkt sind wir einfach nur gespannt was uns
die Natur noch alles zu bieten hat. Am Ende war es einmal ein grosses
Löwenrudel, eine Gruppe Nashörner, eine imposante Büffelherde und kurz
erhaschten wir sogar die Silhouette eines Leoparden im hohen Gras.
Rastplatz Strasse |
Wir erfreuten uns aber auch an Geiern, den zahlreichen
Impala Antilopen, Zebras oder Giraffen. Was immer sich bewegte es war uns eine
Freude es in Ruhe zu beobachten.
Büffel - Löwenfutter |
Safari in der Regenzeit gehört nicht zu den einfachsten
Übungen und bringt auch frustrierende Momente, endloses herumfahren durch
grünes Dickicht und kein Tiere weit und breit.
Entschädigt wird man dafür mit Tierbeobachtungen in
Einsamkeit, keine Wagenkolonnen die sich bei der Elefantenherde oder dem
Löwenrudel einfinden und sich gegenseitig den Blick verstellen, keine
überfüllten oder ausgebuchten Camps.
Hyänen am Strassenrand |
Der Kruger Nationalpark war jedenfalls der gemütlichste
und luxuriöseste Ort für uns zur Tierbeobachtung. Er bietet hohen
südafrikanischen Standard in den Camps, die Asphaltstrassen und Pisten sind in
gutem Zustand und die Vielfalt an Tieren ist gross.
Nashorn - White Rhino |
Leider kämpft man auch hier mit Wilderei. In Südafrika
finden sich 80 % der gesamten Nashorn Population weltweit, viele davon im
Kruger NP. Die Nachfrage nach dem Horn ist in Asien ungebrochen, der illegale
Handel boomt. Wie so oft ist nicht der Klimawandel das eigentliche Problem auf
unserer Erde sondern der Mensch selbst. Er zerstört, vernichtet, rottet aus und
ist der Natur grösster Feind.
Abendstimmung im Kruger NP |