Mocambique I - Was für eine Überraschung



Die Entscheidung nach Mosambik zu reisen hat diesmal einen ganz pragmatischen Hintergrund. Unser Carnet de Passage, das Zolldokument für den Unimog läuft ab und um es zu erneuern müssen wir kurzfristig aus Südafrika ausreisen.


Grenzübergang Kosi Bay
Da wir zwei Wochen später den Kruger NP gebucht haben nutzen wir die Gelegenheit uns einen ersten Eindruck vom Land zu verschaffen.

Wir waren uns nicht sicher ob uns Mosambik gefallen wird denn die Geschichte hat viele Ähnlichkeiten mit Angola und das zählt bekanntermaßen nicht zu unseren Lieblingsländern.


Sandpisten nach Ponto d'Ouro
Auch Mosambik war früher eine portugiesische Kolonie und es tobte nach der Unabhängigkeit ein fünfzehn jähriger erbitterter Bürgerkrieg. Gesteuert und finanziert von ausländischen Kräften darunter einigen Nachbarländern, dem Westen und Russland endete der Konflikt erst nachdem die Unterstützer den Geldhahn zudrehten.
Markt in Ponto d'Ouro
Seit nunmehr zwanzig Jahren versucht sich das Land wieder zu entwickeln und setzt dabei besonders auf Tourismus. Mosambik glänzt mit wunderschönen Stränden und perfekten Bedingungen für Hochseefischer und Taucher.


Strand in Ponto d'Ouro
Leider flammen in den letzten Jahren immer wieder Unruhen in einigen Provinzen auf. Auslöser sind die leidigen Themen - Korruption, Misswirtschaft, hohe Arbeitslosigkeit, fehlende Investitionsbereitschaft aus dem Ausland, ein typisch afrikanischer Mix.


unaufdringliche Souvenir Verkäufer
In Süd Mosambik ist davon nichts zu merken. Nur zehn Kilometer von der südafrikanischen Grenze entfernt liegt der Küstenort Ponto d’Ouro.

Ein sympathisches kleines Dorf das voll und ganz vom südafrikanischen Touristen lebt.


Kinderarbeit - leckere Bananen im Angebot
Zwar ist vieles in die Jahre gekommen und wirkt renovierungsbedürftig, wie auch der Campingplatz aber man darf in Afrika nicht heikel sein und es entschädigt die Lage und der Ausblick auf den herrlichen weissen Sandstrand.

Wie so oft sind wir froh im Unimog unsere eigene Toilette dabei zu haben, das braune Wasser aus den Leitungen müssen wir wohl oder übel hinnehmen.


Tanje Beach Resort
Aber die eigentliche Attraktion hier ist sowieso das Tauchen.

Auch wir wollen uns das nicht entgehen lassen soll doch Mosambik eine der weltweit besten Korallenriffe und reiche Artenvielfalt zu bieten haben.

Leider hat uns die letzten zwei Wochen ein Grippevirus erwischt und ich fühle mich noch zu krank um mich in die Fluten zu werfen aber Alfred ist bereits genesen und wird die Tauchgründe testen.

Tauchbasen finden sich an fast jeder Ecke und die Anmeldung ist unbürokratisch. Hier legt man nicht allzu sehr Wert auf das richtige Tauchbrevet, das Geschäft zählt.




Früh morgens geht es dann los. Mit Traktor und Anhänger werden die Taucher zum Strand gefahren wo bereits Schlauchboote warten.
Eine knappe Viertelstunde später heisst es auch schon Masken auf. Auf dem engen Boot ist schon das eine Herausforderung.
Dann auf Kommando lassen sich alle möglichst gleichzeitig nach hinten ins Meer fallen lassen.
Kleine Rempeleien sind dabei nicht ausgeschlossen.
Noch wilder ist der Abstieg zum Riff. Meist herrschen starke Strömungen und so wird zügig im Freiwasser abgetaucht.

Taxi in Mosambik

Die Tauchplätze liegen zwischen zehn und vierzig Meter und das Prozedere ist nichts für Anfänger.

Einmal unten angekommen geht es aber gemütlich zu und die Gruppe taucht gemächlich dahin bis der Guide wieder zum Freiwasser Aufstieg deutet.

Neben den typischen bunten Aquariumfischen lassen sich manchmal sogar Walhaie beobachten. Wir haben leider keine Lampe dabei und so ist die Farbvielfalt sehr eingeschränkt.

Dennoch Alfred hat es super gefallen und wir haben Gusto auf mehr. Mosambik wird uns wiedersehen.