Unsere Nerven sind angespannt. Seit zwei Stunden stehen wir in der Schlange vor einem Bankschalter. Wir befinden uns an der malawischen Grenzstation und müssen die Gebühr für den temporären Import des Unimogs zahlen. USD 15,-- und eine Transaktion von zwei Minuten.
Kein Problem wäre da nicht halb Malawi vor uns in Warteposition.
Mit Geduld ist es irgendwann geschafft und wir rollen los. (Anm. LKW Gebühren sind normalerweise höher aber wir haben wieder mal unsere PKW Papiere verwendet – nicht nach machen es war knapp).
Mit Geduld ist es irgendwann geschafft und wir rollen los. (Anm. LKW Gebühren sind normalerweise höher aber wir haben wieder mal unsere PKW Papiere verwendet – nicht nach machen es war knapp).
Malawi See |
Schon auf den ersten Metern müssen wir uns an die schlechten Strassen gewöhnen. Der Asphalt ist mit Schlaglöchern übersät oder hat welligen Teerbelag. Verkehr begegnet uns dafür nur wenig. Ausser einigen Minibussen die als öffentliche Verkehrsmittel zwischen den Orten unterwegs sind ist nicht viel los. Malawis Strassen sind das Reich der Fussgänger und Radfahrer. Sie bevölkern die Strassenränder und es scheint als gäbe es sonst gar keine Wege. Im Gegensatz zu Tansania wo jeder vor grossen LKWs oder Bussen rechtzeitig zur Seite weicht lässt sogar unser lautes Gehupe die Menschen unberührt. Wir müssen vorsichtig sein und meist selbst ausweichen.
Malawi ist anders als die ostafrikanischen Länder die wir bisher bereisten. Obwohl
im Vergleich zu seinen Nachbarn ein Winzling zählt es zu den am dichtesten besiedelten Ländern des Kontinents. Ein Viertel des Landes besteht aus dem Malawi See und der Rest ist ungefähr so gross wie Österreich. Dennoch leben hier bald doppelt so viele Menschen wie in unserem Heimatland.
Abschlussfeier einer Secondary School |
Es strahlt eine kollektive Entspanntheit aus. Man lacht, winkt und ist nie in Hektik. Kaum zu glauben aber wir finden alles läuft noch einen Dik langsamer als in den Nachbarländern. Trotzdem sind alle gut genährt und der Grossteil auch auffällig nett gekleidet. Malawi zählt zu den ärmsten Ländern Afrikas aber niemand läuft in zerlumpten alten T-Shirts herum. Sogar die Kinder, die meist die ältesten Kleidungsstücke tragen sind durchwegs schön angezogen.
Rad Transporter |
Kinder immer und überall |
Malawi Landesinnere |
Zur Sicherheit besorgen wir uns aber in einer Apotheke die Medikamente zur Bilharziose Behandlung. Eine Erfahrung der besonderen Art. Statt einer Medikamentenschachtel erhalten wir abgezählte einzelne Pillen in einem Sackerl. Keine Aufschrift, kein Beipackzettel. Wir werden sie hoffentlich nie brauchen.
Nach fast zwei Wochen haben wir einige schöne Strände erkundet und verlieren die Lust auf weitere. Den schönsten fanden wir übrigens beim Cintheche Inn. Eine wunderschöne gepflegte Lodge mit riesiger Campsite, englischen Rasenflächen und weissen feinen Sandstrand.
Wir verwerfen unseren ursprünglichen Plan auch noch den südlichen Landesteil zu bereisen. Schlechte Strassen hatten wir bereits genug und die Nationalparks des Landes erscheinen uns zu wenig attraktiv. Wilderei war und ist ein grosses Problem und der Bevölkerungsdruck zwingt die Parkverwaltungen Zäune zu errichten.
Tänzer im Bananenblatt Kostüm |
Fischfang mit Einbaum Holzbooten |
Ein Vorfall der in jedem Land passieren könnte und auf den man sich nicht wirklich vorbereiten kann.