Wir als Naturliebhaber können unmöglich Tansania bereisen ohne die Serengeti gesehen zu haben. Bisher hat uns der Eintrittspreis abgeschreckt aber es überwiegt nun doch der Entdeckergeist.
Arusha ist der Ausgangspunkt für fast alle Serengeti
Besucher und dementsprechend touristisch
erscheint es uns auch.
Wir bleiben aus diesem Grund nur kurz, bunkern Vorräte
und übernachten frech auf dem Parkplatz des Mount Meru Hotels.
Normalerweise wird die Serengeti über den Ngorogoro
Krater angefahren aber die Vorstellung auf Horden von Tourveranstaltern zu
treffen begeistert uns wenig. Da wir sowieso vorher noch zum Natronsee wollen
suchen wir eine Piste weiter im Norden. So verlassen wir Arusha auf der wenig
befahrenen Asphaltstrasse Richtung kenianischer Grenze.
offene Savannenlandschaft |
Wunderschöne Savannenlandschaft säumt unseren Weg und weil schon später Nachmittag ist suchen wir uns einen einsamen Übernachtungsplatz inmitten herrlichen Buschlandes und mit Blick auf den Kilimandscharo.
Als es bereits dunkel ist sehen wir plötzlich
Autoscheinwerfer auf uns zukommen.
Der Wagen parkt in einiger Entfernung und ein Mann nähert sich dem Unimog. Ich bleibe im Auto und Alfred steigt aus um die Situation zu klären. Der Mann zeigt ihm einen unleserlichen Ausweis und meint er sei ein Game Warden was soviel bedeutet wie Wildhüter. Er erklärt dass wir uns hier in einer Game Management Area befinden und fordert USD 300,--. Nach einer kurzen Schrecksekunde entgegnet Alfred schlagfertig dass für Camping normalerweise nur umgerechnet USD 10,-- üblich seien.
Mitterweile haben sich auch die anderen Mitfahrer dazugesellt und so stehen fünf Männer um ihn herum, einer davon bewaffnet mit Gewehr. Alfred bewahrt dennoch die Ruhe und schlussendlich nehmen sie die USD 10,-- und ziehen von dannen.
Der Wagen parkt in einiger Entfernung und ein Mann nähert sich dem Unimog. Ich bleibe im Auto und Alfred steigt aus um die Situation zu klären. Der Mann zeigt ihm einen unleserlichen Ausweis und meint er sei ein Game Warden was soviel bedeutet wie Wildhüter. Er erklärt dass wir uns hier in einer Game Management Area befinden und fordert USD 300,--. Nach einer kurzen Schrecksekunde entgegnet Alfred schlagfertig dass für Camping normalerweise nur umgerechnet USD 10,-- üblich seien.
Mitterweile haben sich auch die anderen Mitfahrer dazugesellt und so stehen fünf Männer um ihn herum, einer davon bewaffnet mit Gewehr. Alfred bewahrt dennoch die Ruhe und schlussendlich nehmen sie die USD 10,-- und ziehen von dannen.
Der Vorfall bleibt zwielichtig und so
entschliessen wir uns den Platz zu verlassen. Sicher ist sicher.
Masai Mädchen beim Viehhüten |
Unbeirrt setzen wir unsere Fahrt Richtung Natron See
fort. Die Piste ist schnell gefunden aber wie so oft ein Wellblech Acker.
Durchschnittsgeschwindigkeit 15 km/h auf die nächsten 130 Kilometer. Wir sind
dennoch froh diese Strecke gewählt zu haben denn sie verläuft durch unberührtes
Masailand. Männer und Frauen in traditionellen rotkarierten Stoffen und mit
ausgezogenen Ohrläppchen.
Mittendrin versteckte Bomas, die von Dornen umgebenen
Rundhüttendörfer der Masainomaden.
Oldonyo Lengai |
Auch die Landschaft ist grossartig. Rote Lehmerde weicht
schwarzen Vulkanbergen und grasgrünen Tälern. Richtig grandios wird es als wir
den Oldonya Lengai erblicken. Ein imposanter Vulkankegel der immer noch aktiv
ist. Zu seinen Füssen öffnet sich schier endlose Savannenebenen auf denen Kühe,
Ziegen, Gnus und Zebras grasen.
Nachdem wir auf die Piste von Mto wa bu eingeschwenkt
haben stoppt uns ein Schranken. Man kassiert USD 10,-- p.P. Strassenmaut. Ab
hier wird die Piste stellenweise ziemlich felsig und führt durch breite
Wasserrinnen die den Berghang hinunterziehen. Gut dass es nicht regnet. Zunehmend
geht es bergab und es öffnet sich die Natron See Ebene vor uns. Der flache
Salzsee liegt auf 600m Seehöhe und ist
nicht weiter spektakulär. Die Flamingos für die er berühmt ist sind zu dieser
Jahreszeit nicht vor Ort.
Blick am Natronsee |
Durchgerüttelt und müde erreichen wir kurz vor der ersten
Campsite den nächsten Mautschranken. Zusätzlich zu den USD 15,-- p.P. verlangt
man hier weitere USD 150,-- für den LKW. Eine Unverschämtheit wie wir finden.
Wir unterdrücken unseren Ärger nur mit Mühe und es gelingt uns nach langen
Diskussionen den Gesamtbetrag auf USD 70,-- herunter zu handeln. Aber Achtung: Wer
direkt zum See fahren möchte muss noch extra zahlen.
Vulkanberge um Natronsee |
Entnervt erreichen wir sodann die Campsite. Wie so oft versperrt
uns das Astwerk der Bäume die Einfahrt. Die Wohnkabine ist wieder einmal zu
hoch und so verbringen wir die erste
Nacht vor der Einfahrt. Dafür sind am nächsten Tag alle Mitarbeiter damit
beschäftigt den Weg für die Duchfahrt freizustutzen. Mit einfachen Macheten
werden auch Oberschenkel dicke Äste abgehackt. Wir erleben Baumschnitt auf
afrikanisch.
Unser Wetterglück hält nach wie vor an und es scheint
täglich die Sonne. Leider ist es dadurch wie im Backofen. 37 Grad mit absoluter
Windstille.
Ausfahrt aus Natron See Senke |
Das Klima belastet uns mehr als es Erholung bringt und so
brechen wir wieder auf. Als wir den Ort Engareso durchfahren fühlen wir uns wie
am Ende der Welt. Auch hier leben nur Masai aber wovon fragen wir uns. Die Erde
ist trotz einiger Regenschauer immer noch ausgedörrt und staubig. Es ist unglaublich
öde. Gut dass wir hier nur auf der Durchreise sind.
Die Piste ist mittlerweile wieder zu Wellblech mutiert
und führt stellenweise fast bis zum Seerand. Hier hat man beste Aussicht auch
ohne zusätzlich Eintritt zu bezahlen.
Langsam steigt das Gelände wieder an. Als wir gerade
unsicher sind ob wir auf der richtigen Piste sind kommt uns ein Bus entgegen. Nicht
zu fassen wo in Tansania überall Busse fahren. Jetzt wissen wir wieso die
Pisten so schlecht sind.
Hütten bei Engareso |
Das Panorama mit Rückblick auf den See und die
Vulkanberge ist atemberaubend.
Immer wenn wir denken hier lebt niemand sehen wir die
nächste Boma der Masai.
Die Vegetation wird üppiger je weiter es in die Berge
geht. Viehzucht weicht Ackerbau. Hier lebt der Stamm der Sonjo, ein Bauernvolk
mitten im Masailand.
Die Piste schlängelt sich langsam immer höher aber
unproblematisch befahrbar.
Unsere nächste Übernachtungsstation ist Wasso. Der Ort
liegt auf 2000m Höhe. Auch hier findet sich kultivierte Landschaft mit
grossflächigen Ackerbau. Sogar die Masai sehen wir mit Hacken auf Feldern
arbeiten.
Wir nutzen die Tankmöglichkeit im Ort auch wenn hier der
Diesel deutlich teurer ist als anderswo und campieren auf der grosszügigen
Wiese eines Guesthouses.
Hochplateau bei Wasso |
Bis zur Serenget sind es noch immer fast 60 Kilometer und
die werden noch anstrengend. Von Wasso aus ähnelt die Piste nur noch einem
Feldweg. Ab hier fungieren nur noch Geländewagen als Taxis für die Masai. Immer
öfter weicht der steinige Untergrund der schwarzen Erde die bei Regen ein
einziger Schlammmoloch wird. Wir haben wirklich Glück mit der
Schönwetterperiode. Andernfalls wären die letzten 30 Kilometer ein echtes
Problem. Die Piste ist bei Regen stellenweise unpassierbar. Schon wir kommen
nur noch mit 8 km/h voran.
Obwohl das Gebiet unglaublich abgelegen ist durchfahren
wir weitere zwei Ortschaften. Einmal ist die Piste am Ortsausgang nur noch ein
steiniges Bachbett aber da muss man durch. Alles ist vom Regen so ausgewaschen
dass sogar die Unimog Spurbreite ans Limit kommt und wir uns gerade noch
zwischen den Wassergräben hindurch manövrieren können.
am Weg zum Kleins Gate |