Man findet nur wenige Berichte über diesen abgelegenen Park. Die Websites der Lodges versprechen aussergewöhnliches Wildlife in werbewirksamer Aufmachung. Es ist schlicht weg schwer im Vorhinein zu wissen was einem erwartet. Jedenfalls sind hier keine Touristenhorden vorzufinden und das macht ihn interessant für Safarispezialisten.
Auch wir haben schon viele National Parks besucht und bevorzugen
Tierbeobachtungen ohne sie mit zig anderen Autos teilen zu müssen. Der Katavi stand damit schon lange
auf unserer Liste.
Wir kamen vom Süden und durchquerten zuerst den Park auf
öffentlicher, wie so oft, schlechter Piste.
Es ist nicht ganz so idyllisch wenn zwei Pisten mit
vorwiegend Busverkehr durch einen Nationalpark führen aber das Gebiet ist
weitläufig genug und wie wir feststellen scheint es die Tiere auf ihren Routen
nicht massgeblich zu beeinflussen.
Katisunga Plain - Katavi NP |
Wir handeln eine zweistündige Mehrzeit mit der
Parkverwaltung aus weil die Anfahrt zuerst noch ausserhalb des Parks verläuft. Mittels
Navigation mit Tracks4Africa und OSM erkunden wir die auf den Websites der
Lodges so angepriesenen Plains,
saisonale Überschwemmungsgebiete des
Katavi Rivers der sich durch den Park zieht.
Hippo - gefährlich wie Löwen |
Anfang August führt der Fluss zwar
Wasser aber die weiten Ebenen sind ausgetrocknet und überraschend Tier leer.
Sowohl auf der Katisunga als auch auf
der Chada Plain finden sich nur einige wenige Topi Antilopen und Zebras. Von
Herden kann keine Rede sein. Ab und zu ziehen auch Elefanten über das
ausgedörrte Grasland.
Impalas |
Das meiste Wildlife findet sich
entlang des Flusses oder im Busch. Dort sichten wir zahlreiche Impalas und
Giraffen. Auch Elefanten bevorzugen die schwer einsichtigen Regionen. Mit
Geduld gelingen uns dann doch beeindruckende Begegnungen mit den Dickhäutern.
Letztendlich sichten wir mehr Elefanten als erwartet.
Die 60000 Büffel des Parks jedoch
bleiben im dichten weitläufigen Busch ebenso verborgen wie die Löwenrudel die
ihnen darin folgen.
Unsere Wildkamera beschert uns zumindest Nachtaufnahmen
von Hyänen die direkt am Camp vorbei ziehen.
Elefanten - lautlose Dickhäuter |
Insgesamt verbringen wir zwei Nächte im Park und
durchstreifen das Gebiet ausgiebig. Obwohl sich drei Lodges in unmittelbarer
Umgebung befinden sehen wir nur selten Safariautos und so geniessen wir die
wenigen Tierbeobachtungen in absoluter Einsamkeit. Herrlich wären da nicht die
Unmengen an Tsetse Fliegen. Eine echte Plage die uns manchmal sogar das
Fotografieren verleidet.
Katavi River - das Reich mächtiger Krokodile |
Unser Fazit: Der Katavi NP ist kein Park für Anfänger. Das
dichte ausgedehnte Buschland bietet der Tierwelt viel Rückzugsgebiet und
erfordert geduldige Beobachter. Wir entdeckten oft Spuren von Büffelherden und
sogar Löwen aber es gab Anfang August einfach noch zu viele verstreute Wasserstellen
im Busch. Nur wenige Tiere zogen deshalb zum Fluss oder auf die Plains.
Wir würden den Park nur noch am Ende der Trockenzeit, im
Oktober besuchen und hoffen dass auch die Belastung mit Tsetse Fliegen zu
dieser Zeit nachlässt.
Ikuu Campsite - Katavi NP |