Katavi Nationalpark – Erfahrungsbericht


Man findet nur wenige Berichte über diesen abgelegenen Park. Die Websites der Lodges versprechen aussergewöhnliches Wildlife in werbewirksamer Aufmachung. Es ist schlicht weg schwer im Vorhinein zu wissen was einem erwartet. Jedenfalls sind hier keine Touristenhorden vorzufinden und das macht ihn interessant für Safarispezialisten.
Auch wir haben schon viele National Parks besucht und bevorzugen Tierbeobachtungen ohne sie mit zig anderen Autos teilen zu  müssen. Der Katavi stand damit schon lange auf unserer Liste.

Wir kamen vom Süden und durchquerten zuerst den Park auf öffentlicher, wie so oft, schlechter Piste. 

50 Kilometer sind es bis nach Sitalike, dem Sitz des Headquarters. Kein elegantes Gate wie bei andere Parkeingängen, aber die Abwicklung ist dennoch kompetent und freundlich. Wir buchen die Campsite beim Ikuu Rangerpost  nahe der zweiten öffentlichen Piste, dafür aber mitten im Park.
Es ist nicht ganz so idyllisch wenn zwei Pisten mit vorwiegend Busverkehr durch einen Nationalpark führen aber das Gebiet ist weitläufig genug und wie wir feststellen scheint es die Tiere auf ihren Routen nicht massgeblich zu beeinflussen.

Katisunga Plain - Katavi NP

Wir handeln eine zweistündige Mehrzeit mit der Parkverwaltung aus weil die Anfahrt zuerst noch ausserhalb des Parks verläuft. Mittels Navigation mit Tracks4Africa und OSM erkunden wir die auf den Websites der Lodges so angepriesenen Plains,
saisonale Überschwemmungsgebiete des Katavi Rivers der sich durch den Park zieht. 
Hippo - gefährlich wie Löwen

Anfang August führt der Fluss zwar Wasser aber die weiten Ebenen sind ausgetrocknet und überraschend Tier leer. Sowohl auf der Katisunga als auch  auf der Chada Plain finden sich nur einige wenige Topi Antilopen und Zebras. Von Herden kann keine Rede sein. Ab und zu ziehen auch Elefanten über das ausgedörrte Grasland.

Impalas

Das meiste Wildlife findet sich entlang des Flusses oder im Busch. Dort sichten wir zahlreiche Impalas und Giraffen. Auch Elefanten bevorzugen die schwer einsichtigen Regionen. Mit Geduld gelingen uns dann doch beeindruckende Begegnungen mit den Dickhäutern. Letztendlich sichten wir mehr Elefanten als erwartet.
Die 60000 Büffel des Parks jedoch bleiben im dichten weitläufigen Busch ebenso verborgen wie die Löwenrudel die ihnen darin folgen.
Unsere Wildkamera beschert uns zumindest Nachtaufnahmen von Hyänen die direkt am Camp vorbei ziehen.

Elefanten - lautlose Dickhäuter

Insgesamt verbringen wir zwei Nächte im Park und durchstreifen das Gebiet ausgiebig. Obwohl sich drei Lodges in unmittelbarer Umgebung befinden sehen wir nur selten Safariautos und so geniessen wir die wenigen Tierbeobachtungen in absoluter Einsamkeit. Herrlich wären da nicht die Unmengen an Tsetse Fliegen. Eine echte Plage die uns manchmal sogar das Fotografieren verleidet.

Katavi River - das Reich mächtiger Krokodile

Unser Fazit: Der Katavi NP ist kein Park für Anfänger. Das dichte ausgedehnte Buschland bietet der Tierwelt viel Rückzugsgebiet und erfordert geduldige Beobachter. Wir entdeckten oft Spuren von Büffelherden und sogar Löwen aber es gab Anfang August einfach noch zu viele verstreute Wasserstellen im Busch. Nur wenige Tiere zogen deshalb zum Fluss oder auf die Plains.
Wir würden den Park nur noch am Ende der Trockenzeit, im Oktober besuchen und hoffen dass auch die Belastung mit Tsetse Fliegen zu dieser Zeit nachlässt.

Ikuu Campsite - Katavi NP