100 Tage auf Weltreise

Zeit kurz innezuhalten und über Erlebnisse und Erfahrungen des Reisealltags zu berichten.

100 Tage voll beladen mit neuen Eindrücken und Bildern. Kein Tag ist wie der andere. Kein Platz gleicht dem nächsten. Nichts ist wie gewohnt.
Das Leben ist plötzlich so intensiv, es bleibt kaum Zeit um Erlebtes zu verarbeiten. Fast könnte man sagen eine Reizüberflutung aller Sinne. Und doch – wir möchten keine Sekunde missen.

Der Unimog war jedenfalls die richtige Wahl. Wir fühlen uns wohl auf den 6 Quadratmetern zu Hause. Er ist die einzige Konstante in unserem aufregenden Reiseleben, bietet uns Rückzugsmöglichkeit denn Erholungsplätze waren bisher dünn gesät. Mögen viele ihrem Auto einen Namen geben, wir tun es nicht. Wir nennen all unsere Gefährte liebevoll „Mobl“ und sollten sie mal nicht so funktionieren werden sie zur „Schüssel“ dekradiert.

Völlig neu für uns ist der Reisealltag. Langzeitreisen heisst nicht immer Urlaub machen, es müssen auch praktische Dinge erledigt werden. Einkaufen, Waschen, Putzen, Servicearbeiten, Reparaturen, all das benötigt Zeit und Überwindung es nebenbei zu bewältigen.

Unsere Art von Reisen ist anstrengend. Immer unterwegs sein, die Suche nach Stellplätzen, permanent in Bewegung, das Zusammenleben auf engsten Raum nebenher noch die Kommunikation mit den Daheimgebliebenen aufrecht halten, Skypen, Bloggen, Homepage schreiben.

Wir haben gelernt dass Spontanität wichtiger ist als Planung, dass es Musse und Energie bedarf um die Welt zu entdecken, dass man sich auf Menschen und Situationen einlassen muss um die verborgenen Einsichten zu gewinnen.

Nach 100 Tagen wissen wir auch wieviel Langsamkeit es bedarf um das Reisen ohne Zeitlimit voll auszukosten, welches Tempo für uns passt.

Vieles läuft noch nicht perfekt, zu oft fehlen uns noch die Entspannungsmomente, häufig fallen wir auch noch in gewohnte Planungsmuster und westliche Hektik.
Nach 100 Tagen ist noch niemand ein anderer Mensch geworden aber zumindest jemand mit einem unglaublich erweiterten Horizont.