Bin
gerade wieder ausgezuckt (dt. ausgerastet). Beim Autofahren verrutscht es, beim
Essen stört es, beim Fotografieren nervt es, ganz zu schweigen von der
Hitze – das Kopftuch, im Iran Hejab genannt. Die Öffentlichkeit ist bis auf unsere kleine
Unimog Wohnung überall und somit bin ich fast den ganzen Tag an dieses Ding
gefesselt.
So
gerne ich das Land bereisen und kennenlernen möchte, es kostet mich als Frau
aus westlichen Kulturkreis enorme Überwindung nach 4 Wochen Iran immer noch mit
Freude und Interesse durchs Land zu cruisen.
Ich
habe soviele Iranerinnen kennengelernt, die meisten trugen ihren Hejab als wäre
es das Natürlichste auf der Welt. Nur wenige Städterinnen hatten nur eine Art
Schal um den Kopf geschlungen. Vorwiegend sieht man aber das schwarze Kopftuch
oder die Kombination aus bunten Kopftuch mit darüber getragenen schwarzen
Chador oder zweiter Kopfbedeckung.
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Für mich unfassbar bleibt der schwarze
Überwurf, vergleichbar mit einem schwarzen Leintuch dass man sich über den Kopf
wirft und vorne mit einer Hand oder dem Mund zusammenhält. Es ist mühsig
darüber nachzudenken wieso nicht schon längst ein iranischer Modedesigner eine
praktikablere Form des Umhangs entworfen hat.
Viele
junge Iranerinnen sind sehr selbstbewusst und modern, spielen Volleyball,
fahren Rad, gehen mit Freundinnen zum Picknick oder
schlendern auch mal mit jungen völlig westlich gekleideten Männern durch den
Park. Und doch haben alle eines gemeinsam, sie sind auch bei Temperaturen von
35 Grad angezogen wie wir bei 15 Grad.
Fuer Aussenstehende gibt die iranische Gesellschaft viele Raetsel auf. Aber genau diese Exotik macht den Reiz einer Iranreise aus und somit nehme ich jetzt wieder mein Kopftuch und erkunde weiter.