Angekommen im Iran





Die Desinfektions-Waschstrasse beim Grenzübergang lässt uns schmunzeln. Umgerechnet 3 Euro berappen wir für diese Prozedur bevor der letzte Grenzschranken öffnet.
Wieder in dem Land angekommen wo wir die erste Reise beenden mussten fühlen wir uns schnell mit den Gepflogenheiten vertraut. Der wirre Verkehr lässt uns nur kurz schnaufen. Obwohl der Unimog mit seiner Grösse im engen Stadtgetümmel schwieriger zu dirigieren ist sind die iranischen Autofahrer gerade deswegen zurückhaltender und wir erhalten einfacher Vorfahrt als zuletzt.
Auf der Autobahn nach Tabriz fallen uns die zahlreichen Polizeiautos mit Radarpistolen auf.
Zwar ist es kaum vorstellbar dass auf dieser schlechten Strasse jemand zu schnell unterwegs sein kann aber im Iran darf einem nichts wundern.
In Tabriz angekommen wollen wir uns das Cityleben einer 2 Mio Stadt nicht entgehen lassen und parken unser Auto in einem Park. Um in das Stadtzentrum zu gelangen nehmen wir lieber ein Taxi. Wie sich das anfühlt zeigt das nächste Video.

Es ist Freitag, also der iranische Sonntag und dementsprechend ist auch der Park völlig überlaufen. Es wird gepicknickt und gelagert. 
 
typisches iranisches Picknick


Bis wir uns endgültig ins Auto zurückziehen werden wir überhäuft mit Fragen wo wir herkommen, wie uns der Iran gefällt, wo wir hinfahren, usw. Man schenkt uns Obst und Süsses, die Gastfreundschaft in diesem Land ist schon besonders.

Nach einigen Tagen haben wir genug von der lauten Grossstadt und starten zu einer Tour ins Hinterland von Bijar nach Sonqor. 

Wir fahren gerade auf einer kleinen Überlandstrasse durch die Berge als uns ein Polizist zur Seite winkt. Kein Problem denken wir uns, der ist sicher neugierig und will plaudern und so quietschen wir uns neben dem Polizeiauto ein. Der junge Polizist schaut uns mit ungewohnt finsterer Miene an. Da ich gerade am Steuer sitze steigt Fredi aus um die Sache zu erledigen. Wie sich herausstellt will der Polizist aber keinen Plausch sondern Strafe kassieren. Wir verstehen immer nur „Speed“ und erst als wir die Geldbörse zücken und ca. 3 Euro zahlen beruhigt er sich und lässt uns fahren. Ziemlich sauer ob dieser willkürlichen Abzocke braucht es eine Weile bis wir unseren Ärger vergessen und die Abzweigung zu unserem Pistenabenteuer nehmen.
durch die Berge nach Bijar

Ein herrliches Flusstal führt uns entlang von immer einfacheren Dörfern. Nur vereinzelt treffen wir auf ein Auto dafür nehmen die Mopeds zu. Die Leute sind unglaublich freundlich. Überall werden wir gegrüsst. Bei unserem Übernachtungsplatz in einem kleinen Hain sind wir nicht lange allein. Vom Schafhirten über den benachbarten Bauern bis zum Mechaniker aus dem nächsten Ort werden wir besucht und mit Essen beschenkt und gefragt ob wir Hilfe brauchen. 
Übrigens haben wir noch nie im Iran eine so stille Nacht verbracht wie in diesem Tal. 
v. l.nr. 2 Dorfbewohner, Kartoffelbauer, Mechaniker


Am nächsten Tag geht es erst richtig los.

Flusstäler müssen überquert werden, Bergrücken bezwungen, unser Unimog zeigt was er kann. Wir sind begeistert wie souverän er uns durchs Gelände führt.
Ab jetzt wissen wir, dass uns kaum etwas aufhalten kann.
auf abgelegenen Pfaden Richtung Gorveh