Seit
wir das Marmarameer verlassen haben zeigt unser Kompass nur noch Kurs Ost.
Bereits zum zweiten Mal durchqueren wir die Hochebene Anatoliens. Diesmal
nehmen wir die Route über Ankara. Die Strassen im Landesinneren sind in
schlechten Zustand. Der rege LKW Verkehr hat tiefe Spurrillen hinterlassen. Was
wir an Bautätigkeit auf den Strassen
vermissen finden wir dagegen in den Städten. Es herrscht ein
unglaublicher Bauboom. Überall entstehen neue Wohnsiedlungen.
Ankara
sehen wir nur aus der Perspektive der Autobahnumfahrung. Eine mächtige Stadt
aber für eine Besichtigung fehlen uns die richtigen Highlights. Lieber machen
wir einen Abstecher zu einem Weltkulturerbe nach Bogazkale. Ein verschlafener
Ort mitten in den Bergen aber mit tausendjähriger Kultur.
![]() |
mehr Hunde als Autos im tuerkischen Hinterland |
Hattusa, die
Hauptstadt der Hethiter, dem damals drittgrössten Reich des alten Orients mit
seiner Blütezeit im 13. Jht. v. Chr.. Die Überreste der damals 6,5 km langen
Stadtmauer, den Gebäuden und Tempeln liegen imposant auf einem Bergrücken und
sind so ausgedehnt, dass eine Strasse durch das Ausgrabungsgelände führt.
![]() |
Hattusa / Rundkurs |
Nach
zwei Tagen fahren wir weiter. Ab jetzt heisst es wilde Übernachtungsplätze
finden, denn eine Campingplatzinfrastruktur ist in diesem Teil der Türkei
unbekannt.
![]() |
einsamer Wildcampingplatz |
In Ercinzan, einer der letzten grossen Städte entlang der
Transitstrecke in den Iran füllen wir unsere Lebensmittelvorräte wieder auf.
Einige Bierdosen wandern ebenfalls in den Einkaufswagen, denn im Iran gibt es
strikt keinen Alkohol.
![]() |
Vorraete bunkern fuer den Iran |
Als
Übernachtungsplatz wählen wir diesmal einen nahegelegenen Erholungspark. Bis
spät in die Nach lagern türkische Familien und picknicken oder grillen. Es ist
fast 2 Uhr morgens als jemand lautstark an unsere Tür klopft. Die Park Security
hat uns bei einem Rundgang entdeckt. Sie bestehen darauf dass wir in einen mit
Schranken gesicherten Parkplatz umsiedeln. Das nächtliche Intermezzo kostet uns
über eine Stunde Schlaf und entsprechend müde beginnen wir den nächsten Morgen.
Die Mitarbeiter des Parks warten schon, denn wir sind eine Sensation. Handys
werden gezückt und Fotos als Selfie oder mit uns geschossen. Wir werden
freundlichst eingeladen zu Tee und mit Melone beschenkt.
![]() |
die netten Parkwaechter |
Erst
am späten Vormittag fahren wir wieder los. Am darauffolgenden Tag erreichen wir
bei Dogoubayazit die Grenze zum Iran.
![]() |
nur LKW's haben Stau vor der iranischen Grenze |
Die Einreise ist in einer Stunde
erledigt. Wir sind schon gespannt was uns diesmal im Iran erwartet.