Iran - Richtung Wüste




Endlich am Weg nach Teheran wird es wärmer und die Temperaturen steigen auf herrliche 30 Grad. Das Kopftuch und unsere langen Hosen würden wir jetzt natürlich gerne gegen bequemere Sommerkleidung eintauschen, im Iran ein „no go“. 
 
Teheran rückt näher, der Verkehr auf der schon alten Autobahn nimmt kontinuierlich zu, die ersten Staus lassen nicht lange auf sich warten. Fredi sitzt mit GPS und Karte am Beifahrersitz und ich fahre. Wenn es um Navigation geht sind wir ein eingespieltes Team. Jeder hat seine Rolle. Hochkonzentriert lenke ich unser Gefährt durch das dichte und wie immer verrückte Auto und LKW Gewusel der 15 Millionen Stadt. Nur einmal nehmen wir eine falsche Ausfahrt, ansonsten hat sich Fredis Gespür fürs navigieren wie immer bewährt.
Autobahn Nähe Teheran
 Jetzt geht es aber erst richtig zur Sache. Wir suchen eine Piste die unser Ausgangspunkt für eine Wüstendurchquerung sein soll und so muss nun sogar der Laptop als zusätzliche Orientierungshilfe herhalten. Nach gut zwei Stunden biegen wir endlich in eine letzte kleine Asphaltstrasse, die laut Karte in die Wüste Dasht e Kavir führt. 
nach rechts oder links?
Wir sind so happy und voller Vorfreude auf die Abgeschiedenheit der Wüstenstrecke das wir zu spät den Militärposten vor uns erkennen. Schon werden wir durch den Schranken gestoppt. Ein Uniformierter steuert auf uns zu und macht unmissverständlich klar, das ein Weiterfahren nur mit Genehmigung möglich sei. Fredi wird zu einem Bürogebäude verwiesen. Der Beamte lallt in Farsi etwas von Teheran University, auf uns wirkt er wie betrunken. Frustriert setzen wir uns wieder ins Auto als plötzlich das bisher freundliche Militär mit Waffe im Anschlag auf uns zukommt. Wir hatten schon vorher unsere Gopro Kamera vorne am Auto installiert und genau diese wird uns jetzt zum Verhängnis. Aufgebracht montiert ein Uniformierter die Kamera ab und funkt seinen Vorgesetzten an. Eine ungute Situation. Das einzige was uns bleibt ist gelassen und freundlich zu wirken und abzuwarten. Völlig überraschend bekommen wir nach kurzer Zeit unsere Kamera mit einer Entschuldigung wieder zurück und werden höflichst verabschiedet.
Um eine Erfahrung reicher verlassen wir die Umgebung des Militärpostens und suchen uns einen Übernachtungsplatz hinter bewachsenen Sandhügeln. Der erste tolle Wüstenplatz.
Wüstencamp vor dem Sandsturm - Dasht e Kavir Wüste
Nur kurz währt unsere Entspannung denn schon kommt die nächste Herausforderung. Eine riesige Sandsturmwalze bewegt sich auf uns zu. Irgendwie gelingt es uns noch das Zelt aufzubauen, doch der Sand dringt durch jede noch so kleine Ritze. Als sich nach einer Stunde das Wetter beruhigt sitzen wir in einem vollversandeten Zelt.
Obwohl wir den Anhänger geschlossen hatten ist im Inneren alles verstaubt und es rieseln überall Sandbäche
aus den Ecken. Eine Niederlage, dachten wir doch, dass unser Anhängerkonzept wenigstens
im Wüstengelände die richtige Wahl sei.